Der Brandschutz in der Gemeinde Girkenroth wurde bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1963 von einer Pflichtfeuerwehr sichergestellt. Die Ausrüstung war mit der der heutigen Zeit nicht zu vergleichen. Es gab eine Handspritze (Baujahr 1889), die von vier Feuerwehrmännern betätigt wurde. Diese Pumpe konnte pro Minute 300 l Wasser mit einem Druck von 6 bar (60m Wassersäule) fördern.
Ein Handwagen für Feuerlöschgeräte mit zwei C-Schlauchhaspeln, Brandleitern, Löscheimern sowie Einreißhaken gehörten zur Ausrüstung.
Handpumpe und Handwagen wurden restauriert und sind noch voll funktionsfähig.
Untergebracht waren diese Geräte in einem alten Geräte- und Leiterhaus, das unter anderem zur Aufbewahrung der „Moul“ (eine mit Zinkblech ausgeschlagene Holzwanne) diente, die zum Transport verendeter Tiere auf den „Schind-Anger“ benutzt wurde. Dieses Gebäude wurde 1935 abgerissen und an gleicher Stelle wieder ein neues Gerätehaus errichtet. Die vorhandenen Löscheimer wurden an die Ortseinwohner verteilt. Im Jahre 1942 erhielt die damalige Pflichtfeuerwehr ihre erste Motorspritze, eine TS 8/8 DKW und das dazugehörige Löschgerät.
Diese Ausrüstungsgegenstände waren in einem zweirädrigen Wagen untergebracht, der 1949 mit einem Vorwagen mit Fahrersitz und Bremsen ausgestattet wurde, damit er von Pferden gezogen werden konnte.
1960 wurde ein größeres Gerätehaus im ehemaligen Schulgarten gebaut.
Am 26.01.1963 trafen sich 24 Männer aus Girkenroth, die alle aus der Pflichtfeuerwehr kamen, in der ehemaligen Gastwirtschaft Gläser (Risches). Sie gründeten die Freiwillige Feuerwehr Girkenroth, die zunächst nur aus aktiven Mitgliedern bestand. Der erste Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr setzte sich aus dem Kommandanten Mathias Fasel, Stellvertreter Herbert Mauer, Schriftführer Reinhold Horz und dem Kassierer Berthold Kohlenbeck zusammen. Schon Ende 1963 zählte die Freiwillige Feuerwehr 29 aktive und 12 passive Mitglieder.
In dem Jahre 1965 übernahm Georg Sturm das Amt des Wehrführers.
Unser erstes Feuerwehrauto, ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit einer TS 8/8 (VW), konnten wir am 05. November 1965 in Dienst stellen.
Ab dem Jahre 1967 bestand die Freiwillige Feuerwehr aus zwei Gruppen. Diese Teilung wurde aufgrund der Zahl der Aktiven erforderlich.
Um Feste und die Kirmes an einem zentralen Platz feiern zu können, baute die Gemeinde einen Dorfplatz. Diesem Vorhaben musste eine alte Scheune (Scholze Schauer) und das 1960 errichtete Feuerwehrgerätehaus weichen. Das neue Gerätehaus wurde unmittelbar an diesen Dorfplatz erstellt. Wie damals und auch heute noch in Girkenroth üblich, wurden viele Arbeiten in Eigenleistung durchgeführt. Am 15. Mai 1971 wurde das Feuerwehrgerätehaus seinen Bestimmungen übergeben.
Im August 1972 erhielt die Feuerwehr von der Gemeinde die Mittel für die Beschaffung einer Mittelschaumanlage.
Im Mai 1973 wurden Mathias Fasel, Peter Göbel und Josef Korn zu Ehrenmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Girkenroth ernannt.
1974 ging die Zuständigkeit für den Brandschutz und die technische Hilfeleistung auf die neu gegründete Verbandsgemeinde Westerburg über. Die Verbandsgemeinde übernahm die Aufgaben der Ortsgemeinde und gleichzeitig die Einrichtungen und Einsatzgeräte der Feuerwehr. Unsere Wehr beschaffte, trotz Präsenz der Verbandsgemeinde, Einsatzgeräte aus eigenen Mitteln. Unter anderem kaufte die Feuerwehr ein Stromaggregat und zwei Flutlichtstrahler. Die erforderlichen Stative konnten die Feuerwehrmänner selbst anfertigen. Die Rechtfertigung der Anschaffung ergab sich bei einem Scheunenbrand am 7.April 1978, wo das gesamte Stromnetz in Girkenroth ausfiel.
Am 23.Mai 1981 übernahmen wir unser zweites Feuerwehrauto, einen Ford Transit TSF-S. Dieses Fahrzeug ist auch heute noch bei uns im Einsatz. Die Ausrüstung wurde um vier Atemschutzgeräte erweitert.
Vom 27. bis 29. Mai 1988 feierten wir unser 25jähriges Bestehen. Dieses Fest wurde verbunden mit der Ausrichtung des VI. Kreisfeuerwehrtages. Am 24. Juni 1989 machten einige Feuerwehrkameraden das Leistungsabzeichen in Bronze.
Im April 1990 wurde Ludger Sturm zum neuen Wehrführer der Feuerwehr ernannt.
Am 30. Juni 1990 machten dieselben Kameraden, wie in 1989, das Leistungsabzeichen in Silber.
Das Feuerwehrgerätehaus haben wir im Jahr 1991 komplett umgebaut. Nach der Fertigstellung des Gerätehauses hielten wir im Jahr 1992 eine Einweihungsfeier ab. Die Verbandsgemeinde machte eine symbolische Schlüsselübergabe und Pfarrer Staudt segnete unser neues Gerätehaus unter dem Leitsatz „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“ ein.
Im Januar 1993 übernahmen Joachim Schmidt als Wehrführer und Peter Mauer als stellvertretender Wehrführer die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Girkenroth.
Am 24. September 1995 wurde das Leistungsabzeichen in Gold, bei den Feuerwehrkameraden in Girod absolviert.
Ein 3-Tage-Ausflug nach Hamburg startete im Jahre 1995. 25 Personen, überwiegend Aktive mit Frauen, nahmen an diesem Ausflug teil.
Unser 35-jähriges Bestehen feierten wir am 27.und 28. Juni 1998. Die Feier wurde mit einer Alarmübung der Nachbarwehren begonnen und fand sonntags nach dem Frühschoppen ihren Ausklang.
Die Renovierung des Daches vom Gerätehaus stand im Jahr 2000 an. Bei diesen Maßnahmen wurde das Feuerwehrgerätehaus um eine Garage erweitert.
Ebenso legten wir uns im gleichen Jahr einen Anhänger zu. Der Anhänger wurde mit den Geräten bestückt, die ansonsten immer mit privaten PKWs befördert werden mussten.
Die Einweihung der fertiggestellten Gerätschaften fand im Juni 2001 statt.
Im Jahr 2000 und 2001 hatten die Aktiven Kameraden die Möglichkeit, jeweils an einer Tunnelbesichtigung an der ICE- Strecke Köln / Frankfurt teilzunehmen. Im Jahr 2001 gingen wir mit der Jugendfeuerwehr Weltersburg zusammen.
Der Altgediententag der VG Westerburg wurde von der Feuerwehr am 3. September 2001 ausgerichtet. Etwa 160 Alterskameraden waren an diesem Tag nach Girkenroth gekommen.
Einen 4-Tages-Ausflug starteten wir im August 2002; die Fahrt ging in den Spreewald.
Am 14. September 2002 machten wir das Leistungsabzeichen in Gold, Erste Wiederholung.
Die Veranstaltung wurde von den Kameraden der FF. Holler durchgeführt.
Im Jahre 2003 wurde eine Blue Box mit den Wehren Guckheim und Herschbach gekauft. Hiermit werden die Feuerwehrmänner per SMS (bei einer Alarmierung über die Leitstelle) alarmiert.
Am 28. und 29. Juni 2003 feierten wir unser 40-jähriges Bestehen.
Im September 2004 machte die Feuerwehr einen Tagesausflug nach Düsseldorf.
Im Januar 2009 übernahm Markus Göbel von Peter Mauer das Amt des stellvertretenden Wehrführers.
Am 24.11.2009 und am 11.09.2010 führten wir die Abnahme der Leistungsabzeichen Bronze und Silber durch.
Am 28. und 29.05.2011 wurde die Jugendfeuerwehr Girkenroth gegründet.
Am 27.01 2012 gründeten wir den Verein zur Förderung der FF Girkenroth e.V.
Am 18.08.2012 bestand unsere Wehr mit zwei Gruppen das Leistungsabzeichen in Gold; es wurde von den Kameraden der FF Sessenhausen durchgeführt.
Im September erhielten wir eine neue Pumpe, da die alte -Baujahr 1962- defekt war.
Der Altgediententag der VG Westerburg fand am 17.11.2012 wieder in Girkenroth statt; 110 Alterskameraden waren zu Gast bei uns.
Insgesamt hatte die Feuerwehr Girkenroth 225 Mitglieder, aktuell sind es 133.
Wir haben 34 verstorbene Mitglieder und 18 Ehrenmitglieder.
Die Aktivenabteilung hat insgesamt 32 Mitglieder. Die Jugendfeuerwehr hat aktuell 15 Mitglieder. Die Jugendfeuerwehr hat alle 14 Tage eine Übung, wo nach Dienstvorschriften geübt wird. Es werden aber auch Spiele gemacht, Zeltlager besucht und es wird an Turnieren teilgenommen.
Mit den aktiven Kameraden halten wir jährlich eine Übung mit der Feuerwehr Talheim ab. Diese gute Beziehung zu Talheim, die länderübergreifend ist, besteht schon viele Jahre und wird hoffentlich auch noch lange bestehen bleiben. Seit einigen Jahren wurde diese Zusammenarbeit um die Feuerwehr Dorndorf erweitert.
Einmal im Jahr machen wir mit den Wehren Herschbach, Weltersburg und Guckheim eine Alarmübung. Dort wird das Üben des Einsatzfalles mehrerer Wehren geprobt. Die Alarmübung wird jedes Jahr von einer anderen Feuerwehr ohne Bekanntgabe des genauen Termins ausgerichtet. Ansonsten halten wir unsere normalen Übungen ab, besuchen andere Feuerwehrfeste oder machen bei Bedarf auch bei Schauübungen von anderen Feuerwehren mit. Sollten wir im Dorf gebraucht werden, ob von der Gemeinde oder anderen Vereinen, so sind wir auch da selbstverständlich zur Stelle.